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Türchen 24 - mit Verlosung

Vorwort

Wir schreiben den 24. Dezember und sind somit gleichzeitig am Ende dieses Adventskalenders und am Beginn der Weihnachtsfeierlichkeiten angekommen…
Ganz nebenbei fällt dieses Jahr auch noch der 4. Adventssonntag auf diesen Tag, und um der nun bereits 3 Wochen alten Tradition treu zu bleiben, gibt es deshalb natürlich auch heute nochmal eine Verlosung, also nicht zu früh wegklicken!

Einen fröhlichen vierten Advent

Evolutionäre Weihnachten!

So, wir haben es also mal wieder geschafft - ein weiteres Jahr ist überstanden, der Weihnachtsmann (oder das Christkind oder wer auch immer sonst noch so für den Job in Frage kommt) steht vor der Tür und hat den Stiefel schon erhoben, um selbige schwungvoll einzutreten und zur Tat zu schreiten…

Blicken wir an dieser Stelle doch einfach mal dankbar zurück - nicht zwingend nur auf das gerade zu Ende gehende Jahr, das sicher für viele kein einfaches war, vielleicht auch nicht gerade auf die vergangenen drei Jahre, die es definitiv auch nicht waren, sondern weiter. Viiiel weiter. Sagen wir so „zirka trölfundneunzig Generationen weit“. Und nehmen wir doch einmal staunend zur Kenntnis, was alles nötig war, damit wir ab heute Abend wieder einmal Weihnachten feiern können.

Zunächst einmal, aber das nur als Kurzabriss, sozusagen als Baseline, mussten vor etlichen Milliarden Jahren auf dem noch recht jungen Planten, der erst vor kurzem vom uns selbst auf den Namen „Erde“ getauft wurde, nachdem er die meiste Zeit seiner Existenz recht namenlos durch das All gerauscht ist, zahlreiche mehr oder minder komplexe Moleküle in wässriger Lösung entstehen, die sich dann zu ersten Kombinationen zusammensetzen, sukzessive immer weiter organisieren und irgendwann sogar selbst replizieren konnten. Zack, Leben fertig. Stimmt soweit, war aber ziemlich langweiliges Leben. Daran musste sich also noch ein langer, laaanger Prozess immer weiterer Organisation, Anpassung und Selektion anschließen, bis sich irgendwann die weiteren Entwicklungswege der relevantesten „Weihnachtskomponenten“ voneinander trennten - nur damit selbige Komponenten sich dann viel später wieder zusammenfinden konnten, um Weihnachten möglich zu machen. (Zur Vereinfachung sei hier nun ein sehr traditionelles Weihnachten exemplarisch behandelt - zahlreiche Varianten sind gleichwertig möglich!)

1. Der Tannenbaum

Ist es nicht bemerkenswert, dass die Evolution eine Pflanze hervorgebracht hat, die von ihrer Struktur her ausgezeichnet dazu geeignet ist, mit allerlei Schmuck und Lichtern dekoriert ins Wohnzimmer verbracht zu werden, um dort dekorativ herumzustehen und festliche Stimmung zu verbreiten? Man stelle sich nur vor, es gäbe nur Moose, Kräuter und vielleicht noch Laubbäume - ersteren mangelt es an der geeigneten Struktur, den zweiten an der nötigen Stabilität und die letztgenannten sind zur üblichen Weihnachtszeit stets kahl und sähen daher doch verdammt tot und trostlos aus… Also, ein Hoch auf die Koniferen!

2. Die Weihnachtsgans

Wie praktisch, dass sich aus der großen Klasse der Vögel eine Spezies herausgebildet hat, deren Nachkommen im Frühjahr in nicht geringer Zahl aus Eiern schlüpfen und nach einem langen, nahrungsreichen Sommer und Herbst bis zur Weihnachtszeit eine stattliche Größe erreicht haben, die sie geradezu dafür prädestiniert, als Ehrengast dem Festtagsessen ganzer Familien beizuwohnen. Wobei „beizuwohnen“ vielleicht nicht der treffendste Begriff für deren Art der Beteiligung ist. Zugegeben. Aber man stelle sich nur vor, es gäbe Vögel nur in der Größe „Zaunkönig“ oder „Strauß“!
(Das gilt analog auch für Würstchen, Kartoffelsalat oder beliebige vegetarische Alternativen bzw. deren Ausgangsmaterial, aber derer Liste ist zu lang um das hier jetzt aufzudröseln…)

3. Das Weihnachtslied

Wie schön, dass Mutter Natur die Weihnachtenfeiernden Lebensformen mit einem Klumpen grauer Masse ausgestattet hat, die diese in die Lage versetzen, sich fast beliebige Abfolgen von Tönen auszudenken, die mit einem Text untermalt und bedeutungsaufgeladen nach wie vor häufig als unverzichtbarer Bestandteil des Weihnachtsfestes angesehen werden! Und wie günstig, dass es auch die passenden Organe gibt, die die Schallwellen aufzunehmen und wieder in selbige graue Masse zurückzuspielen in der Lage sind - denn wäre ein Lied auch ein Lied, wenn niemand es hören könnte? Wo allerdings wirklich noch Optimierungsbedarf bestünde, das sind die Organe zur Produktion selbiger Schallwellen - oder die Fähigkeit derer Inhaber, sie kontrolliert einzusetzen. So wird auch in diesem Jahr mancher Beteiligte sich wünschen, vorübergehend taub zu sein, bis das mitunter doch sehr schräge Gejaule, das die besinnliche Stille zerreißt, verklungen ist…

4. Das Weihnachtsgeschenk

Nun, mit dem Geschenk als Solchem hat unsere Biologie in der Regel nicht so viel zu tun. Das ist soweit richtig. Aber was wäre, hätten wir nicht diese recht spezialisierten Greifwerkzeuge an den distalen Enden unserer vorderen Extremitäten, die es uns erlauben, die Gaben für unsere Lieben mehr oder minder geschickt in mehr oder minder geschmackvolle Papiere zu verpacken? Und wie um alles in der Welt würden wir auch nur eine einzige Schleife binden, hätte nicht einer unserer näheren Vorfahren in einem geradezu epischen Geistesblitz den opponierbaren Daumen erfunden? Man mag es sich eigentlich gar nicht vorstellen…

5. Fazit

Wir sehen also, dass es Jahrhunderttausende, ja, Jahrmillionen der Evolution gebraucht hat, um uns heute in die Lage zu versetzen, Weihnachten überhaupt so feiern zu können, wie wir das gerne tun. Also erweisen wir doch der Natur, ihren Gesetzen und Prozessen, sowie der langen Reihe unserer Ahnen vom frühen Einzeller bis heute die ihnen gebührende Ehre, indem wir genau das ein weiteres Mal tun. Weil wir‘s können!

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

Verlosung

Dr. Martin Moder - Österreicher, Molekularbiologe, Autor, Science Buster
Der Science Slam Europameister 2014, der auch schon als Drosophila melanogaster (Fruchtfliege) verkleidet auf die Bühne stieg und seither noch diverse andere Auszeichnungen für seine Aktivitäten abgeräumt hat, sieht nicht nur dank exzessiven Trainings saugut aus (siehe untenstehendes, selbstverständlich total echtes und in keiner Weise KI-generiertes Symbolbild), sondern hat auch zu vielen biologischen Themen fundiert was zu erzählen. Was er auf seine sehr eigene, aber eingängige Weise oft und gerne tut. Sei es auf Bühnen (Science Busters), in Livestreams als einigermaßen regelmäßiger Gast bei den Wildmics im #FERNGESPRÄCH und #nachsitzen, in YouTube-Videos (M.E.G.A.) oder eben auch ganz altmodisch auf Papier. Zur Website von Martin Moder geht es hier lang.

Eine von einer KI generierten Version von Martin Moder

Ein Exemplar seines Buches „Treffen sich zwei Moleküle im Labor“, und zwar die gute Hardcover-Version, möchten wir heute einem glücklichen Gewinner angedeihen lassen.
Was wir dafür wissen wollen:

Mit welchen beiden Tierarten wird Martin Moder einigermaßen regelmäßig in Verbindung gebracht?
Die Verlosung ist vorbei.

Teilnahmebedingungen

Teilnahmeberechtigt sind alle, die nicht an diesem Türchen mitgewirkt haben. Es zählen nur richtige Einsendungen, die bis Freitag, 29. Dezember um 23:59 Uhr angekommen sind. Bei mehrfachen Einsendungen wird die erste Antwort gewertet.
Die Auslosung erfolgt am Samstag, 30. Dezember 2023. Dazu wird ein Zufallsgenerator von random.org verwendet.
Die glückliche Person wird per E-Mail kontaktiert und nach der Postanschrift gefragt. Anschließend werden alle Daten gelöscht.

Hinter diesem Türchen steckt Pestratte. Vielen Dank für Idee, Text und für das Buch!